Der mit dem Medicus tanzt …
In Anlehnung an den erfolgreichen Western mit Kevin Costner, möchte ich einen typischen Grafik-Design-Prozess aus meinem Agenturleben schildern. Um genauer zu sein – aus meinem früheren Agenturleben. Quasi jene Zeit, bevor ich Markencode und Markentypologie kennen gelernt habe.
Da war also dieses technische Unternehmen mit dem Marken-Archetyp „Medicus“. Medicus-Marken finden wir bei KMUs zuhauf – speziell bei den sogenannten Hidden-Champions. Die Agentur des Unternehmens hat den Auftrag bekommen, einen neuen Folder für einen der Unternehmensbereiche zu entwerfen. Die Agentur selbst und das Grafik-Design-Team sind jedoch keine „Medicusse“, sondern vom Archetyp her „Unschuldiger“, was wiederum für die Kreativ-Branche nicht unüblich ist.
Wenn sich Agentur und Auftraggeber nicht verstehen
„Unschuldige“ haben andere Vorstellungen und Vorlieben als “Medicusse”. Unschuldige lieben Bilder mit Menschen und Tiefenunschärfe, Spielereien in der Typografie wie Einzüge, verschiedene Schriften und Schriftfarben, sowie Absoftungen in Bildern als Gestaltungselemente. Sie möchten in Bildern und Layouts etwas entdecken, sich damit beschäftigen können. Headlines, die nicht auf den ersten Blick alles ausdrücken, zum Nachdenken anregen, mit kreativem Satzbau.
Der Medicus kann aber mit so einer Gestaltung nicht viel anfangen. Er wird davon nicht angesprochen, sondern wird diese Art des Designs eher ablehnen. Und damit beginnt sich das Korrektur-Karussell zu drehen. Endlose Diskussionen zwischen Agentur und Kunde sind die Folge. Dem Auftraggeber fällt es schwer, ein konkretes Feedback zu geben. Er weiß nur, dass es ihm so nicht gefällt und fordert weitere Varianten. Die Agentur kämpft um ihre Ideen und bringt Argumente wie „Man muss auch einmal Mut zeigen“. Ich denke, wir kennen dies alle nur zu gut.
Die Marken-Typologie spart Zeit und Nerven im Gestaltungsprozess
Sobald sich Kunden und Agentur gemeinsam mit der Markentypologie des Unternehmens beschäftigen, diese gemeinsam erarbeiten und die Wesenszüge der Archetypen kennen, lassen sich solche Situationen für immer vermeiden. Es spart Zeit, Nerven und Diskussionen bei Präsentationen und Kreativ-Projekten. Dies wird in einem gemeinsamen Workshop ermittelt. So kann die Agentur ein zusätzliches Honorar erzielen und ihre strategische Expertise erhöhen.
In Punkto Kundenbindung ergeben sich hierdurch ganz neue Dimensionen: Warum sollte ein Kunde eine Agentur wechseln, die nicht nur ihn, sondern auch seine Zielgruppe besser versteht als jemand zuvor? Und würde er wechseln, würde er ebenso schnell merken, dass eine Agentur von einem „Medicus” dann leider doch nur Bahnhof versteht.
Wer mehr Infos zum Thema “Markencode” und “Archetypisches Profiling” wissen möchte, schreibt mir einfach eine E-Mail.
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