Mehr Erfolg „for free“ – wer glaubt denn so was?

Zum Jahreswechsel wird mein E-Mail-Postfach geflutet mit Nachrichten wie diesen:

Ich wünsche dir 10x mehr Geschäft und dies sogar „for free“ 😉

So oder so ähnlich klingen die verlockenden Betreffzeilen. Wie viele solcher E-Mail’s hast du in den letzten 10 Tagen bekommen? Speziell meine amerikanische Community arbeitet nach dieser Methode. Auch die ganz großen Namen. Ich glaube es ist eine Strategie, die von Frank Kern kommt. Und jetzt machen es alle nach.

Es dürfte in Amerika funktionieren. Auch deutschsprachige Kollegen und geschätzte Mitbewerber sind auf den Zug aufgesprungen. Da würde ich gerne mal auf die Kennzahlen sehen.

Das Muster ist leicht erklärt:

  1. Ein E-Mail mit einem Teaser: 10x mehr Erfolg „for free“
  2. Weiter geht es auf der Webseite mit einem Brief
  3. Darin wird ein kostenloses Strategie-Gespräch angeboten
  4. Dauer ca. 45 Minuten (dies ist der „for free“ Part)
  5. Wenn man mit dem Ergebnis des Strategie-Gespräches nicht zufrieden ist, dann bekommt man ca. 700 Dollar als Entschädigung
  6. Inkludiert ist natürlich ein Verkaufsgespräch zur Buchung eines 1:1 Coaching-Programms

Nichts mit echtem Wert ist „for free“

Es ist nichts mehr als ein kostenloses Erstgespräch, mit dem Versprechen Geld als Entschädigung zu bekommen, wenn die Qualität nicht passt. Mir ist schon klar, es sind zwei psychologische Trigger am Werk. Und genau der zweite löst bei mir ein ungutes Gefühl aus.

[bctt tweet=”Mehr Erfolg im Marketing „for free“ – wer glaubt denn so was?.”]

Natürlich gibt es auch bei mir im Kauf-Zyklus ein kostenloses Strategie-Coaching. Aber warum soll ich dafür 700 Euro Entschädigung anbieten? Ich biete doch meine wertvolle Zeit und mein Know-how! Und natürlich wende ich in dem Gespräch auch den Kauf-Dialog an und mache ein Angebot zur Zusammenarbeit. Warum soll ich da auch noch 700 Euro Entschädigung anbieten?

Sehe ich es vielleicht falsch? Glaubst du diese Methode aus USA funktioniert? Bin gespannt auf deinen Kommentar.

8 Kommentare
  1. Thomas Schenk
    Thomas Schenk sagte:

    Ob US-Modelle bei uns funktionieren oder nicht ist mir egal. Sie nehmen uns damit in die Mitverantwortung. Wie US-Modelle jedoch “IT-Besitz ergreifen” – das mag ich nicht. Jedoch …..was ich gut finde: deine Kreativität, Kundenfokussierung und 1:1 Coaching “von der Pieke auf” hinterlässt bei mir folgendes Gefühl: geht’s dem Kunden gut, geht’s dir gut! So empfinde ich Kundenorientierung – danke und alles Gute auch für 2017!

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  2. Hermann
    Hermann sagte:

    Du hast recht. Auch in meiner Welt. Man müsste Zahlen haben, um tatsächlich zu verifizieren, wie produktiv das arbeitet, für welche Beratungsleistungen, für welche Beratungsqualität, etc. Komplett für’n Hugo scheint’s nicht zu sein, sonst wäre das Modell nicht seit Jahrzehnten im Einsatz. Und die Zahl der Dumpfbacken (ähh…sorry: potenzielle strategische Zielgruppe) ist ja nicht gerade im Abnehmen begriffen. Der Markt ist da. Nicht nur in den USA.
    Für mich ist nur wichtig: Ich will es nicht.

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  3. Peter
    Peter sagte:

    Um mich Hermann anzuschließen: nicht nur die Zahlen wären interessant, sondern auch, ob das auch in anderen Branchen praktiziert wird und damit “üblich” ist. Bei 700 EUR/$? Entschädigung wäre auch interessant, was “das Strategie-Gespräch” kostet. Würde das Gespräch 7.000 kosten, wären es 10% und damit denkbar. Strategien müssen für den Kunden anwendbar sein, damit sie etwas bringen. Zu bedenken sind die Umstrukturierungskosten, die solche Änderungen meist bedingen. Und 7.000 sind sicher gut investiert, wenn das Unternehmen deutlich mehr Gewinn macht. Ich denke, es wird hier eine Art Garantie für die Anwendbarkeit geboten. Oder Schadensbegrenzung, wenn´s nicht funktioniert.

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    • Claus Zerenko
      Claus Zerenko sagte:

      Danke Peter, für deine Gedanken dazu. Ich habe mir vor einem Jahr das Angebot von Frank Kern angesehen. Wer mit ihm direkt arbeiten möchte, muss ca. 9.000 Dollar für sein DFY-Service pro Monat investieren. Er hat zu diesem Zeitpunkt 750 Dollar Anzahlung verlangt und das doppelte geboten, falls seine Strategie-Session wertlos sein sollte. Im Grunde wird ein Filter aufgebaut und Risiko minimiert.

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