Kann ChatGPT einen guten Blogartikel für mich schreiben?

In diesem Blogbeitrag möchte ich prüfen, ob eine KI (Künstliche Intelligenz) nützlich ist, um beim Verfassen von Blogbeiträgen zu helfen. Hier findet ihr meine Erfahrungen mit ChatGPT-3 beim Verfassen eines Blogartikels in einer praktischen Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Gleich vorab: Sich vollständig auf eine KI wie ChatGPT zu verlassen, um einen ganzen Blogbeitrag zu schreiben, halte ich für keine gute Idee. Die KI wird wahrscheinlich viele Worte produzieren, die vermutlich auch klug klingen, aber dennoch nicht wirklich hilfreich sind. Das Problem ist, dass die KI keine menschliche Erfahrung hat. Und das Teilen einer Erfahrung und einer persönlichen Geschichte ist es, was das Teilen von Wissen nützlich macht. Die KI kann mir zum Beispiel über die Funktionen einer Software berichten, aber nicht sagen, ob es frustrierend ist, sie zu verwenden oder ob diese Software für mich nützlich sein kann.

Trotzdem ist eine KI ein sehr mächtiges Werkzeug für das Bloggen, wenn man weiß, wo und wann man sie einsetzen kann – und wenn man im Anschluss eine Qualitätskontrolle durchführt.

Bei der Recherche zum Thema habe ich mich durch das Studium anderer Blogger und Prompt-Experten weitergebildet und deren Erkenntnisse für mich angepasst und hier getestet.

Wie setzt man ChatGPT am besten ein?

ChatGPT kann gut verwendet werden, um Schreibblockaden zu überwinden, Inhalte schneller zu erstellen oder bessere SEO-Ergebnisse zu erzielen. Die KI kann dabei helfen, Ideen für Keywords, die Headlines und eine Gliederung eines Beitrags zu entwickeln und den Beitrag dann auszuformulieren. Sie eignet sich auch bestens zum Schreiben von Kurz-Texten wie Meta-Beschreibungen und kurzen Posts für soziale Medien.

Wenig überraschend ist der Schlüssel für einen guten Text die KI mit den richtigen Informationen zu versorgen. Und genau da passieren die häufigsten Fehler. Eine einfache Frage reicht nicht aus, um einer Sache auf den Grund zu gehen – wie im richtigen Leben halt auch.

ACHTUNG: Viele machen den Fehler, zu denken, dass eine KI wie ChatGPT Fakten liefert. Künstliche Intelligenzen schwindeln jedoch oft, ohne dabei rot zu werden. Sie können unrichtige Informationen ausgeben oder falsche Schlüsse ziehen. Daher kann eine KI nur bedingt für die Recherche von Fakten und Informationen verwendet werden. Ich betrachte sie stattdessen eher als meine persönliche Schreibhilfen, um besser, schneller und kreativer zu werden.

Schritt für Schritt zum Ziel

Hier ist meine Schritt-für-Schritt Anleitung, um das Beste aus ChatGPT-3 herauszuholen, um inhaltlich gute Blogbeiträge rasch zu schreiben:

  • 1. Brainstorming zu Keywords und Fragen

  • 2. Brainstorming für perfekte Headlines

  • 3. Schreiben der Meta-Beschreibung

  • 4. Erstellen einer Gliederung

  • 5. Ausformulieren einzelner Abschnitte

  • 6. Editieren & Überarbeiten

  • 7. Endgültiger Feinschliff

Wer häufig Unterstützung beim Schreiben von Texten benötigt, sollte sich auch noch speziellere, aber kostenpflichtige KI-Tools wie Jasper.ai oder Copy.ai ansehen. Ich habe bei diesem Test der KI das Verfassen eines Blogartikels zum Thema »Mitmachen in einer Kreativ-Community« aufgetragen.

1. Brainstorming zu Keywords und Fragen

Selbst wenn ich bereits weiß, worüber ich schreibe, stelle ich von Beginn an sicher, dass ich eine Liste von Keywords mit hohem Google-Volumen habe, die ich in den Beitrag einarbeiten kann und die meine Fragen besser beantworten.

TIPP: ChatGPT kann das Keyword-Volumen nicht auslesen. Ich verwende für diesen Schritt stattdessen ein kostenloses SEO-Tool wie Google Keyword Planner in Kombination mit der Google Search Console.

ChatGPT kann dabei helfen, Ideen für mögliche Keywords zu entwickeln, die dann mit Hilfe der obengenannten Tools überprüft werden können. Aber wie oben gesagt: Die KI ist nicht dazu da, Fakten zu erheben. Daher sollte man ChatGPT in Bezug auf die Beliebtheit oder den Schwierigkeitsgrad dieser Keywords nur nach eingehender Prüfung Vertrauen schenken.

Man kann ChatGPT zum Beispiel mit diesem Prompt (= Abfrage) füttern:

Was sind die besten SEO-Keywords zum Thema X?

Unterschiedliche Prompts rund um das Thema können zu mehr guten Ideen führen:

Welche Blogbeiträge kannst du schreiben, um Agenturinhaber (=Zielgruppe) mit Affinität zum Thema X zu erreichen?

Brainstorming häufig gestellter Fragen

Das Stellen von Fragen ist oft der einfachste Weg, um eine Schreibblockade zu überwinden. Je mehr Ideen ich aufschreibe und an ChatGPT weitergeben kann, desto besser wird der Artikel werden. Denke immer daran: Sprachmodelle benötigen viel Input.

Fragen zu artikulieren ist auch wichtig für die Suchmaschinenoptimierung, da viele Leute solche oder ähnliche Fragen direkt in die Google-Suchmaske eingeben. Wenn gesamte Fragen in den Text aufgenommen werden, vorzugsweise als Headline, erhält man eine perfekte Übereinstimmung mit dem Long-Tail-Keyword für diese Such-Phrase. Long-Tail-Keywords sind solche mit komplexerem Inhalt oder mehreren Begriffen. Zum Beispiel: »Kreativagentur-Inhaber Netzwerk«.

TIPP: Für die Generierung von Long-Tail-Keywords nutze ich meist die Webplattform answerthepublic.com

Vorbereitungen zum Schreiben

Bevor ich anfange, die KI zu einem Blogtext zu befragen, bereite ich sie darauf vor, was es gleich für mich tun soll. Ich gebe der KI einige wichtige Zusammenhänge an, füge Keywords hinzu und erkläre, wie die Tonalität des Beitrags klingen soll.

Hinweis: Alle die mit dem Markencode vertraut sind werden mit archetypischen Formulierungen wesentlich bessere Ergebnisse erzielen.

Ich schreibe immer:

Fange noch nicht an den Blogartikel zu schreiben. Bitte warte auf meine Anweisungen

Damit wird verhindert, dass ChatGPT einfach loslegt, ohne dem von mir festgelegten Prozess zu folgen.

Hier mein Beispiel, wie ich den Prozess in ChatGPT begonnen habe:

Der erste Prompt im Detail:

Ich möchte, dass du als Blogger und [Themen-]Experte auftrittst. Du schreibst einen Blogbeitrag für deinen Blog [= Branche], der sich mit dem Thema [X] befasst. Dieser Beitrag sollte für Menschen [bei der Auswahl/Kauf/Forschung/Lernen usw.] hilfreich sein.

Er sollte sie dazu anregen, [eine Handlung vorzunehmen]. Am Ende jedes Abschnitts sollte eine Aufforderung zum Handeln stehen. Die Länge des Blogbeitrags beträgt [X] bis [Y] Wörter.

Die Tonality ist [informell/ hilfreich/ überzeugend/ professionell/ verbindlich/ inspirierend/  usw…].

Schreibe als individueller Blogger mit persönlichen Formulierungen, also verwende keine pluralische erste Person, um dich selbst zu bezeichnen, wie z. B. »unser«, »wir«. Verwende nur die Einzahl der ersten Person.

Ich möchte, dass diese Keywords verwendet werden: [Keywords]

Hier ist die Liste der Dinge [wenn es sich um einen Artikel mit einer Liste handelt]: [Ding1][Ding2]

Fange noch nicht an, den Beitrag zu schreiben. Warte bitte auf meine Anweisungen.

2. Brainstorming für perfekte Headlines

Im nächsten Schritt versuche ich, die passende Überschrift zu bekommen. Ich beginne deswegen mit der Headline, um zu prüfen, ob es in die beabsichtigte Richtung geht. Wenn nicht, kann ich mehr Kontext liefern und es erneut versuchen.

Aus meiner Sicht haben sich dafür zwei Wege bewährt:

Variante 1:

Bitte schreibe 10 Headline-Ideen für diesen Blogbeitrag

Variante 2:

Schreibe 10 alternative Headlines für »eigene Headline-Idee«

Variante 1 kann kreativere Idee liefern. Variante 2 ist geeignet, wenn bereits eine Headline-Idee vorhanden ist und man einige Variationen mit verschiedenen Wortkombinationen ausprobieren möchte.

Durch diese Vorgangsweise gelingt es mir recht schnell, den perfekten Titel zu finden. Für mich ist das eine große Zeitersparnis, denn ich persönlich habe Schwierigkeiten, Headlines zu schreiben, die sowohl interessant klingen als auch SEO-tauglich sind.

3. Schreiben der Meta-Beschreibung

Ich habe die KI noch mit einer weiteren kleinen Aufgabe getestet, bevor es mit dem eigentlichen Blogbeitrag losgehen sollte: Das Verfassen der Meta-Beschreibung für Google. Die Meta-Beschreibung ist der Kurztext, der bei Google in der Ergebnisliste unterhalb eines Eintrages steht. Bisher habe ich diese Meta-Beschreibung immer erst am Schluss des Text-Prozesses ins CMS eingefügt.

Mein Prompt an die KI:

Bitte schreibe eine Meta-Beschreibung für diesen Artikel

Auch hier kann ich sehen, ob die KI auf dem richtigen Weg ist, und wenn nicht, gebe ich mehr Kontext und Informationen und starte einen neuen Versuch.

Dieser Schritt dient dazu, den Text zu verfeinern, damit beim Schreiben des eigentlichen Artikels keine Umwege und weniger Schleifen gemacht werden müssen.

4. Erstellen einer Gliederung

Der letzte Schritt vor dem Schreiben des eigentlichen Blogbeitrags. Ich frage die KI nach einer Gliederung (Outline) für den Blogbeitrag.

Mein Prompt an die KI:

Erstelle eine Outline für den Blogartikel

Auf diese Weise entsteht eine Liste von Punkten, die behandelt werden und die allgemeine Struktur des Blogbeitrags. Eventuell sogar mit Inhalten, an die ich zuvor noch gar nicht gedacht habe.

Ein typischer Blogbeitrag besteht meist aus Teilen wie Einleitung ins Thema, Vorteile einer Lösungsmethode, persönliche Erfahrungen dazu, Tipps & Tricks und einem Fazit inkl. Handlungsaufforderung (Call-to-Action – CTA).

Nachdem die Gliederung erstellt ist, wird es Zeit, einige Änderungen vorzunehmen. Durch den Feinschliff der Gliederung kann am meisten Einfluss auf ein gutes Endergebnis genommen werden.

Dies könnte als Prompt so klingen:

Bitte baue diese Ideen in die Outline ein:
• Idee 1
• Idee 2
• Idee 3

5. Ausformulieren der einzelnen Abschnitte

Nach diesen Vorbereitungen gehen wir daran, den eigentlichen Blogartikel zu schreiben. Die KI wird dies auf der Grundlage der endgültigen Version der Gliederung und unter Verwendung der Inhalte des gesamten Chats tun.

Ich bin hier abschnittsweise vorgegangen. Dafür gibt es einige Gründe:

Wenn der gesamte Blogbeitrag an die 2.000 Wörtern haben soll, ist es möglich, dass die KI versagt. Auch scheint es ein besserer Weg zu sein die Qualität laufend zu prüfen. Beobachten und verfeinern ist hier die Kunst.

Mein Prompt für die KI:

Schreibe bitte die Einleitung. Länge ca. 300 Worte

Wenn alles okay aussieht, geht es weiter:

OK. Fahre mit dem nächsten Abschnitt fort. Länge maximal 500 Worte

Dies wird wiederholt, bis der gesamte Blog-Artikel fertig ist.

Weitere Tipps:

  • Wenn ChatGPT plötzlich auf halber Strecke eines Abschnitts stecken geblieben war, ohne ihn zu beenden, habe ich einfach auf »weiter« geklickt.
  • Es scheint sinnvoll, die gewünschte Wortanzahl für jeden Abschnitt festzulegen, z. B. »Schreibe eine Einleitung mit etwa 300 Wörtern«.

5. Editieren & Überarbeiten

Geschafft! Es ist jetzt an der Zeit den »fertigen« Blogbeitrag zu bearbeiten und zu editieren. Jetzt nicht faul werden! In nur 30 Minuten kann ein guter Texter das Ergebnis von »ganz okay« und »irgendwie roboterhaft«, in einen hochwertigen, leicht lesbaren und hilfreichen Artikel verwandeln.

Ein paar Dinge sind zu tun:

  • Überprüfen aller Fakten! Künstliche Intelligenz nimmt’s mit der Wahrheit manchmal nicht so genau.
  • Sicherstellen, dass die Informationen aktuell sind.
  • Alles streichen, was zu allgemein oder nicht hilfreich ist.
  • Den eigenen Schreibstil berücksichtigen.
  • Den Artikel im CMS für die Suchmaschinenoptimierung formatieren. Dazu gehören verschiedenen Headline-Ebenen, das korrekte Verlinken der Links, Aufzählungspunkte, Blockzitaten u.v.m. Und bitte nicht den CTA vergessen!
  • Bilder und Alt-Text hinzufügen.

6. Endgültiger Feinschliff

Nachdem der Blogbeitrag inhaltlich überarbeitet wurde, wird klarerweise Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau vom Texter geprüft. Jetzt kann der finale Inhalt wieder in die KI eingefügt werden, um ihm den letzten Schliff zu verpassen. Ich persönlich mag es, wenn Absätze eher kurz und nicht mehr als 300 Wörter auf einmal zu lesen sind.

Hier meine Vorschläge für Feinschliff-Prompts:

  • Korrigiere die Rechtschreibung und Grammatik
  • Erweitere oder fasse einen bestimmten Abschnitt zusammen
  • Ändere die Tonalität in (wahlweise) formeller, informeller, freundlicher o.ä.
  • Schreibe den Text in einfachere Sprache um
  • Füge etwas Humor hinzu
  • Füge relevante Emojis als Aufzählungspunkte hinzu (beliebt in sozialen Medien)

Fazit

Ich halte ChatGPT durchaus für ein leistungsstarkes Tool, um Schreibblockaden zu überwinden, Inhalte schneller zu erstellen und bessere SEO-Ergebnisse zu erzielen. Dennoch darf man sich beim Schreiben eines Blogbeitrags nicht ausschließlich auf die KI verlassen.

Aus meiner Sicht fehlt es ChatGPT an menschlichen Erfahrungen. Es erzeugt aktuell nur einen Durchschnitt an Daten, die ihm zur Verfügung stehen. Daher werde ich es auch in Zukunft als Schreib-Assistenten verwenden und versuchen mehr darüber zu lernen, um meine Prompts zu verbessern. Ich hoffe meine Schritt-für-Schritt Anleitung hilft euch, um selbst schneller zu guten Ergebnissen zu kommen.

Wer Unterstützung dabei benötigt, darf sich gerne melden, speziell zu Punkt 7 »Editieren & Überarbeiten durch einen guten Texter«. Die sind ja bekanntlich Mangelware.

Beste Grüße
Claus »KI« Zerenko

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